Der Hamburgische Richterverein stellt zu dem Anschlag auf das Wohnhaus eines Richterkollegen fest:
Der Hamburgische Richterverein als Zusammenschluss der hamburgischen Richterinnen und Richter sowie und Staatsanwältinnen und Staatsanwälte hat mit großer Bestürzung vom Anschlag auf das Wohnhaus eines Kollegen erfahren.
Diese Tat ist ein unerträglicher Angriff auf den Rechtsstaat. Der Rechtsstaat soll für alle Gleichheit vor dem Gesetz sichern. Wer demgegenüber etwaige missliebige Entscheidungen zum Anlass für Gewalt nimmt, will die Herrschaft des Stärkeren. Die Tat muss vor dem Hintergrund des im Jahr 2019 von einigen Personen auf Einschüchterung angelegten Marsches auf das Wohnhaus des Richters als weitere Steigerung der Feindschaft gegenüber dem Rechtsstaat verstanden werden.
Der Hamburgische Richterverein erwartet, dass diese Entwicklung nicht allein von den Strafverfolgungsbehörden, sondern auch von den für Prävention zuständigen Stellen so gewürdigt wird, dass weitere Vorfälle verhindert werden. Ein Angriff auf die Person eines Richters, seine Familie gar, stellt einen perfiden und beschämenden Versuch der Einflussnahme auf richterliche Entscheidungen dar.
Der Hamburgische Richterverein verurteilt derartiges Verhalten auf das Schärfste und steht solidarisch hinter seinem Kollegen.