Generationswechsel in der Justiz erfolgreich gestalten

Potsdam. Dass die Altersstruktur in der Justiz des Landes Brandenburg, wie auch in anderen neuen Ländern, problematisch ist, ist nicht neu. Dass es deshalb eine erhebliche Pensionierungswelle und einen gewaltigen Einstellungsbedarf gibt beziehungsweise geben wird, ist ebenfalls hinlänglich bekannt.

Wie dieser Generationenwechsel erfolgreich gestaltet werden kann, dazu kamen am 16. Oktober 2025 im Rahmen der bundesweiten Veranstaltungsreihe „Justiz im Dialog“ über 80 Teilnehmer zur Diskussion des Themas „Attraktivität der Brandenburger Justiz“ in Potsdam zusammen.

Nachdem der Brandenburger Landesverband im Mai 2025 das Gutachten zur Frage der Verfassungsgemäßheit der Besoldung vorgestellt hatte, lag der Fokus nun auf weiteren Attraktivitätssteigerungen. Die Impulsvorträge zeigten, dass es im Jahr 2025 zwar gelungen sei, im Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit insgesamt 45 Bewerberinnen und Bewerber dem Richterwahlausschuss vorzuschlagen – davon bereits neun Einstellungen für das Jahr 2026. Allerdings stehen in den folgenden Jahren noch erhebliche Abgänge an. Der Vorsitzende des Referendariats zeigte auf, wie insbesondere die Ansprache im Referendariat verbessert werden könnte, um den engen Kontakt gewinnbringend zu nutzen. Talente von der Justiz zu überzeugen, gelinge nach der Einschätzung der Experten der Personalvermittlung Hays Legal, durch Wertschätzung und gute Kommunikation, dass die Justiz das von den Bewerben Gewünschte überwiegend bieten könne. Eine gute Möglichkeit, die brandenburgische Justiz insoweit besser darzustellen, stellt das Landesmarketing dar, was auch für die Justiz genutzt werden sollte. Schließlich zeigte der Blick nach Baden-Württemberg, welche konkreten weiteren Maßnahmen, wie etwa Mentoring, Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls durch regelmäßige Treffen und ähnliches das dortige Projekt „Zukunftsgerichtet“ ergeben hat und auch in Brandenburg umgesetzt werden könnte.

Der anschließende Empfang bot Gelegenheit, die diskutierten Ideen zu vertiefen und die Kontakte zwischen Verbandsmitgliedern, Vertretern aus Landesjustizministerium, Gerichten, Staatsanwaltschaften, Referendaren, Wissenschaft und Anwaltschaft enger zu knüpfen. Unter den zahlreichen Gästen wurde insbesondere die Notwendigkeit unterstrichen, die Justiz in Brandenburg als modernen Arbeitgeber für Talente aktiver zu präsentieren und die vielfältigen Kontakte dafür effektiver zu nutzen.

 

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Bild von Matthias Schröter Matthias Schröter Pressesprecher
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